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Mit Betthygiene fehlende Auslastung kompensieren

19.06.2020

Waschbare Betten, Reinigungsservice, „Miete und Tauschen“ für mehr Gäste im Hotel.

Die Coronakrise rückt in der Hotellerie auch das Thema Betthygiene in den Fokus. Mit den waschbaren Matratzen von Swissfeel geht der Hotelier diesbezüglich auf Nummer sicher. Zusätzlich kann er ausserdem Zimmerleerstand kompensieren. Jens Rosenbaum, Geschäftsführer von Swissfeel Deutschland, und Philipp Hangartner, Mitglied des Verwaltungsrates von Swissfeel, erklären im Interview wie.

Bett
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Mit der Coronakrise wurden für die Hotellerie neue Hygienestandards festgelegt. Wie sieht es damit im Bettenbereich aus?

Philipp Hangartner: Für den gesamten Bereich Hotel-Bett gab es auch schon vor der Coronakrise leider keine festgelegten Standards zur Hygiene und wir vermuten, dass es auch künftige keine geben wird. Der Kriterienkatalog im Rahmen der Deutschen Hotelklassifizierung sah immerhin gewisse Mindeststandards vor, aber nur für offiziell klassifizierte Hotels. Alle anderen Hotels haben sich bisher ihre eigenen gemacht – oder eben keine. Im Grunde konnte und kann jeder machen was er will. Aber auch im Kriterienkatalog findet sich keine Definition darüber, was ein sauberes Bett ist oder wie eine Matratze zu reinigen wäre, damit sie einen bestimmten Hygienestandard erfüllt. Wie das jetzt nach Corona aussehen wird, wissen wir noch nicht. Wir befürchten aber, dass das Bett dabei vergessen wird. Dabei ist es jener Ort, an welchem der Gast die längste und intensivste Zeit seines Aufenthalts verbringt. Die Zulieferindustrie inkl. Wäschereien wären zu einem grossen Teil in der Lage aus dem Stand heraus einen Hygienestandard auf medizinischem Niveau zu erfüllen. Dazu wären nur entsprechende Produkte und Reinigungsverfahren nach RAL-GZ 992/2 ff. nötig. Das ist jedoch mit Kosten verbunden und daher scheuen viele Hotels eine verbindliche Festlegung auf kontrollierbare Hygienestandards.

Was ist der Vorteil von waschbaren Matratzen im Gegensatz zur Verwendung von Hygieneschutzbezügen?

Jens Rosenbaum: Da gibt es gleich drei Vorteile: Mehr Schlafkomfort, mehr Hygiene und eine höhere, weil planbare Wirtschaftlichkeit. Aber beginnen wir mit den Nachteilen der Schutzbezüge (auch Encasings genannt). Ein Hygieneschutzbezug in Form und Funktion einer wasserundurchlässigen Folie ist eine zusätzliche Schicht auf der Matratze. Diese bremst beziehungsweise verhindert den natürlichen Stoffwechsel, den der Mensch im Schlaf auch über seine Haut vornimmt. Das kann zu Schwitzeffekten führen und damit die Schlafqualität beeinträchtigen. Auch erhöht diese zusätzliche Schicht die Oberflächenspannung einer Matratze und fördert somit die Druckstellenbildung. Beides ist nachteilig für den Schlafkomfort. Da diese Folie, anders als eine Matratze, die vom Menschen abgegebenen Stoffwechselprodukte auch nicht weiterleiten kann, bildet sich eine Art Schmutzfilm, der von Nacht zu Nacht immer konzentrierter wird. Daher müsste ein Hygieneschutzbezug für jeden Gast neu und damit sauber aufgezogen werden. Das machen aber die wenigsten. Und so liegen die Gäste, nur getrennt durch das Bettlaken, oft genug auf dem konzentrierten Schmutz ihrer Vorgänger. Hygienisch ist das nicht! Eine Studie über die Hygiene in Hotel-Betten aus 2019 hat auch ergeben, dass Hygieneschutzbezüge keine Garantie gegen eine Verschmutzung der Matratze sind. Das hätte zur Folge, dass nicht waschbare Matratzen bei Verschmutzung entsorgt werden müssten, auch wenn sie gerade neu angeschafft wurden. All diese Probleme hat man nicht bei dem Einsatz waschbarer Matratzen. Hier behindert nichts die körpereigene Atmung und auch die Oberflächenspannung der Matratze wird nicht beeinträchtigt. Auch nimmt eine Matratze Verunreinigungen auf, leitet diese nach innen und verhindert die Bildung eines feuchten Schmutzfilms an der Oberfläche. Und da beim Waschen alle Fremdstoffe aus der Matratze rückstandsfrei entfernt werden können, gibt es keinen Anlass, diese vor Erreichen der physikalischen Nutzungsgrenze von 10 oder gar 20 Jahren, je nach Belegung, zu entsorgen. Damit lässt sich wirtschaftlich nicht nur besser, sondern auch sicherer planen.

Swissfeel stellt nicht nur waschbare Matratzen her, sondern bietet auch gleich den Reinigungsservice an. Wie läuft das in der Praxis für den Hotelier ab?

Jens Rosenbaum: Das kann man sich vorstellen wie bei der Hotel-Mietwäsche. Damit das Zimmer frei verfügbar bleibt, werden vom Servicepartner beim Abholen der zu waschenden Matratzen saubere in die Betten gelegt. Menge und Intervall der zu waschenden Matratzen werden individuell vereinbart und flexibel gehandhabt. Und so können geräuschlos in einem definierten Zyklus alle Matratzen gereinigt werden, inklusive Hygiene-Zertifikat.

Ein Hotelier muss bei Ihnen ja auch nicht kaufen, sondern kann auch mieten oder sogar tauschen. Wie funktioniert letzteres genau?

Philipp Hangartner: Das Mieten ist ebenfalls zu verstehen wie bei der Hotel-Mietwäsche, wo über eine definierte Vertragsdauer die Zahl der Matratzen und Reinigungsintervalle vereinbart werden. Beim Tauschen erwirbt das Hotel die Matratzen und bezahlt mit Übernachtungsgutscheinen. Hier arbeitet Swissfeel mit einem Finanzdienstleister zusammen, der auch die Vermarktung der Gutscheine übernimmt. Bei diesem Modell kann ein Hotel fehlende Auslastung in Kapital umwandeln, indem freie Zimmerkapazitäten genutzt werden.

Was macht Swissfeel besonders nachhaltig?

Philipp Hangartner: Da der von uns verwendete Schweizer Mineralschaum voll waschbar ist, können wir unsere Produkte nach Ende der Nutzungszeit zurücknehmen, hygienisch aufbereiten und für die Produktion von zum Beispiel Polstermöbeln oder Dämmmaterial für den Hausbau zur Verfügung stellen. Damit vermeiden wir die Verschwendung von Ressourcen, denn alle anderen Matratzen landen in der Müllverbrennung.

Vielen Dank für das Gespräch!

Wie das Resort Mark Brandenburg den neuen Hygieneregeln begegnet erfahren Sie hier.

Nina Schinharl / Gastroinfoportal

Original Artikel von Gastroinfoportal – B&L Medien / FleischNet / Moproweb:
www.gastroinfoportal.de

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